„Sapperlott, ein Frauenroman raubt mir den Schlaf!“

Das waren die einleitenden Worte der Email, mit der im Sommer 2009 der Chef des Altusrieder Brack-Verlags meinen ersten Roman kommentierte, dessen Manuskript ich ihm eingereicht hatte. Der Arbeitstitel lautete: „Caspar, Melchior und Balthasar“. 

Ganz klar, ich war extrem geschmeichelt. Im Jahr zuvor erschien im selben Verlag mein Kinderbuch „Paul und der Geist von Gunzesried“. Paul war mein Coming out als Autor. Der Roman mein erster bewusst für andere Leser geschriebener Text. Ein Verlagsvertrag ist so ungefähr der Sechser im Autoren-Lotto. 

Die Geschichte von Marie Sander und Tom Mauderer, dem Schmied erschien unter dem Titel „Liebe kommt auf leisen Pfoten“ und verkaufte sich im Allgäu echt rasend. Ich bekam Emails, in denen Leser fragten, wo der Felsgrat sei, auf dem Marie immer saß? Wo der Hof von Tom sich genau befand? Sie wanderten durch Berghofen, einem Ortsteil von Sonthofen auf den Spuren meiner Helden. 

Ich persönlich hätte gern den Arbeitstitel behalten, doch das erschien dem Verleger im katholischen Allgäu nicht ratsam. Caspar ist der Welpe, den Marie findet, Melchior ein schwarzer Kater, der ihr zuläuft und Balthasar der Esel, den sie beim Kemptner Rossmarkt vor dem Schlachter bewahrt. 

Im Jahr darauf erschien der zweite Band der Allgäu-Romane: „Glück hat viele Gesichter“ und wenn es nach den Lesern gegangen wäre, dann hätte ich auch einen dritten oder vierten Band schreiben müssen. Aber stattdessen wollte ich mich an Krimis versuchen.

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